Erneut ging es rein ökologisch zu. Die Wände einer Küche (Altputz, Gipskarton, ausgebesserte Stellen) wurden mit einem Kalkstreichputz weiß gestrichen. Dies ergab eine leichte Bürstenstruktur, die später noch eine Rolle spielen sollte. Durch andere Gewerke waren aber noch zu behebende Schäden auf den Wänden.
Nachdem der Untergrund repariert war und nochmals mit Kalkstreichputz homogenisiert wurde, konnte gemäß Vorgabe die Lasur beginnen. Zuerst trug ich den gelben Anteil (Spinellgelb) auf, es wurden Mineralpigmente und Wandlasurbindemittel (Kasein, Zellulose) verwendet.
Diesem folgte alsbald der Anstrich mit Ocker, ausgeführt in Wischtechnik mit Lasurbürste im Kreuzschlag, sollte doch ein „mediterranes“ Ambiente geschaffen werden.
Am nächsten Tag meinte der Kunde nach mehreren Zu- und Widersprüchen und langer Überlegung, es ist ihm doch zu intensiv und zu lebhaft.
Also wurde erneut angemischt (Spinellgelb, Ocker und diesmal Titanweiß) und leicht milchig ein weiteres Mal aufhellend und ausgleichend lasiert.
Nun passte es wie gewünscht, es konnte zur Gestaltung des Sockels übergegangen werden. Nach mehreren Versuchen, gemäß Wunsch wieder lasierend vorzugehen und dennoch ein vorrangig homogenes Ergebnis zu erzielen, konnte der Kunde überzeugt werden, eine Bio-Silikatfarbe zum Einsatz kommen zu lassen. Diese wurde nach Farbwunsch angemischt und vor Ort nach Probeanstrichen noch etwas nachgemischt.
Alles wurde schön dezent und trotzdem warm im Gesamtbild, es fehlte aber noch der „Eyecatcher“. Dieser kam in Form einer Bordüre zur Ausführung. Da die Strichzieher zu breit waren, klebte ich die Linien kurzerhand ab, die Blüten entstanden mit Schablone. Der Sockel erhielt auch einen zweiten grünen Anstrich, dadurch verschwanden die Ungleichheiten
Voilá!
Die Fensterlaibungen erhielten einen weißen Anstrich (Keim Biosil).
Maler fertig, Kunde glücklich!